2014 - Ä stärk Steck äm Colmätgleck
Ein starkes Stück im Calmontglück
„Wenn die Kenna noch klään se, do kinnt ma se fresse – unn wenn se gruuß se, ärjert ma sich, dat ma et net gemaacht hot”, konstatiert Opa Müller-Schön auf seinem Bett im Bremmer Altenheim „Calmontglück”. In diesem hat den erst 75-Jährigen sein geiziger Sohn Theo und seine Schwiegertochter Inge untergebracht, weil sie selbst in Köln leben und keine Lust haben, sich um das betagte Familienoberhaupt zu kümmern.
Derweil führt die als Hausdrache bekannte Oberschwester Sieglinde das Heimleben mit eiserner Hand. So sind eklatante Strafmaßnahmen wie Essensentzug oder Stubenarrest gegen aufmüpfige Bewohner wie Opa Alfred Müller-Schön an der Tagesordnung. Dem geht das allerdings am Allerwertesten vorbei, wird er doch von Enkelin Karin stets mit den von ihm gewünschten Leckerbissen versorgt. Sie ist die brave Tochter von Theo und Inge und scheint ebenso am Geiz ihrer Erzeuger zu verzweifeln. Die gute osmanische Seele des Hauses und gleichzeitig als „Teilzeitputze” ausgebeutet, ist Fatima. „Fatima sein ganz lieb - putzen rund um die Uhr!”
Zum Schlitzohr Opa Müller-Schön gesellt sich alsbald der scheinbar an Alzheimer erkrankte Heimbewohner Paul Schnitzer. Dieser hat es ständig auf das Putzwägelchen von Fatima abgesehen, mit dem er in die Heimzimmer zum Einkaufen fährt.
Mit zum Kreis der Heimbewohner zählt überdies die kurzsichtige und schwerhörige Irma Bucheler. Sie hat es vor allem auf eine Liaison mit Opa Müller-Schön abgesehen. Dieser zeigt sich indes abgeneigt und deponiert lieber seine Vielfalt an Leckerbissen, angefangen von der Wurst bis hin zu Wein, Schnaps und Zigarren an den ungewöhnlichsten Stellen seines Zimmers. Da müssen auch schon mal die Bettpfanne mit Deckel, die Wärmflasche oder der Hohlraum im Rollstuhl als Verstecke herhalten, denn Oberin Sieglinde macht regelmäßig ihre Razzia.
Als Enkelin Karin Opa Müller-Schön endlich ihren neuen Freund Alex vorstellen will, offenbart sich dieser zunächst als betrunkener Rockmusik-Rüpel der Heavy-Metal-Band „Onkel Doktor und die Krankenschwestern”. So muss er aufgrund seines Zustandes gleich mal die Nacht im Zimmer von Opa Müller-Schön verbringen, was in der Folge zu herrlich kurzweiligen Missverständnissen führt. Haben es Theo und Inge eindeutig auf das nicht unbeträchtliche Vermögen des Opas abgesehen, so setzt dieser zumindest auf seinen zweiten Sohn Josef. Doch selbst von ihm wird Opa Müller-Schön enttäuscht.
Als die mobile Rosi, bildhübsche aber naive Fußpflegerin und Friseurin Opa Müller-Schön und seinem Kumpel Paul gerade „Gutes” antut, nimmt das amüsante Bühnengeschehen letztmalig rasante Fahrt auf, wo zum Showdown die vermeintlich Bösen natürlich leer ausgehen. Sie können die Erbschaft nicht antreten, weil Opa Müller-Schön mit Hilfe von Rocker Alex sein Testament frisiert hat und sein Leben noch in vollen Zügen weiter genießen will.
So wars
In unserer Diashow zeigen wir nochmal die schönsten und lustigsten Szenen.
Alle Fotos - © Dat Bremmer Knubbetheater e.V.