2006 - Die Silberhochzeit

Tante aus Amerika war gar keine

Während sich draußen vor dem Fenster der Calmont in sommerlichem Grün zeigt, beobachtet Emil seinen Weihnachtsbaum, der noch immer, braun und trocken, im Zimmereck steht. Schließlich hat er mit seinem Freund Oswald um 50 Flaschen Wein gewettet, wessen Christbaum am längsten die Nadeln behält. Dem müssen sich alle unterordnen. So dürfen sich auch Emils Frau Rosa und sein Sohn Stefan nur auf Zehenspitzen durch den Raum bewegen.

Auch Ordnung und Sauberkeit leiden darunter. Rosa findet sogar eine Maus, die sie angeekelt wegwirft - mitten ins Publikum. Es ist zwar nur eine Attrappe, aber Schreck und Gelächter wären auch bei einem echten Tier kaum anders ausgefallen. Unter solchen Verhältnissen ist ein Streit programmiert. Im Laufe eines hitzigen Gesprächs stellen Emil und Rosa plötzlich überrascht fest, dass sie seit 25 Jahren verheiratet sind. Während sie sehnsuchtsvoll alter Zeiten gedenkt und sich eine romantische Feier mit allem Drum und Dran wünscht gerät er angesichts des bevorstehenden Fests nahezu in Panik - zumal auch noch die Erbtante Edith aus Amerika ihren Besuch ankündigt.

Rosa gesteht ihm, sie habe der Tante regelmäßig Briefe geschrieben, in denen sie die Familie so dargestellt habe wie erträumt: wohlhabend, erfolgreich, im Ort hoch geehrt und den besten Kreisen zugehörig. In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. Da die Erbtante reich ist, möchte man sie nicht enttäuschen. Gemeinsam mit Emils Freund Oswald, seiner Frau Helga, dem Nachbarn Max sowie Sohn Stefan und der jungen Susi beschließen sie, der Tante eine heile Welt vorzuspielen. Natürlich geht dabei vieles schief, und ein Gag jagt den nächsten.

Eins aber klappt: Rosa bekommt die erträumte Feier. Außerdem gesteht ihr der knauserige Emil all das zu, was er ihr in den Jahren zuvor versagt hat: Er renoviert die Wohnung und spendiert neue Möbel und Gardinen sowie ein schickes Kostüm. Umso größer ist sein Schock, als er erfährt, dass Edith gar nicht die Erbtante aus Amerika ist, sondern eine Freundin seiner Frau - sie hat diese Rolle nur gespielt, um ihn gefügig zu machen.

Während er zusammenbricht, verlässt Rosa unter einem Vorwand das Festzimmer mit dem Nachbarn Max. Dabei wird zwar nicht ihrem Gatten Emil, eindeutig aber dem Publikum klar gemacht, dass Max ihr in den nächsten Minuten auch den letzten ihrer Wünsche erfüllen wird: feurige Liebesmomente.

So wars

In unserer Diashow zeigen wir nochmal die schönsten und lustigsten Szenen.

Alle Fotos - © Dat Bremmer Knubbetheater e.V.